Null und Nichts
Nichts ist - mathematisch betrachtet - Null.
Null kann definiert werden, z. B als 0 = 1 + 2 - 3;
Nichts bzw. Null kann also etwas sein, nämlich 1 + 2 - 3.
Null kann aber auch etwas anderes sein, z. B.:
0 = (11 + 4) : 3 - 5;
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten auf der rechten Seite der Gleichung, die Null auszudrücken.
Null bzw. Nichts hat unendliche viele Möglichkeiten, etwas zu sein, hat in sich die unerschöpfliche Möglichkeit zur Vielfalt.
In der Sprache der Upanishaden: Purmida purmidan; In der Leere liegt die Fülle, in der Fülle liegt die Leere;
Dabei ist das Nichts voraussetzungslos. Es braucht nichts, um nichts zu sein.
Entsprechendes gilt für die Null. (Die Herkunft jeder anderen Zahl auf der linken Seite der Gleichung müßte begründet
werden.)
Zurück zur ersten Gleichung.
0 = 1 + 2 – 3;
Innerhalb dieser Gleichung können die einzelnen Zahlen für sich gesondert betrachtet und definiert werden, z.B. die Zahl 1
als 1 = 11 x 3 – 32;
Die erste Gleichung hat sich dann weiterentwickelt zu:
0 = (11 x 3 –32) + 2 – 3;
Jede der Zahlen auf der rechten Seite kann für sich eine eigene Welt bilden. Solange ihr Zahlenwert gleich bleibt, also z.B.
die Zahl 1 eine 1 bleibt, hat sie ebenfalls unendliche Möglichkeiten zum Selbstausdruck.
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Die Gleichung ist vollständig stabil:
Ihr Gesamtwert bleibt stets unverändert. Auch ist ihre linke Seite unbewegt und ruht in sich.
Dabei ist die Null der stille Beobachter der Dynamik der rechten Seite der Gleichung.
Gleichzeitig ist die Gleichung dynamisch und bewegt:
Ihre rechte Seite hat unbegrenzte Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Gleichzeitigkeit von vollständiger Ruhe und unbegrenzten dynamischen Möglichkeiten wird durch die Balance, den
gleichen Wert der beiden Seiten der Gleichung möglich. Zusammen halten alle Elemente der rechten Seite die Null in
ewigem, unzerstörbaren Gleichgewicht.
Deshalb ist innerhalb der Gleichung jedes einzelne Element wichtig und notwendig zur Aufrechterhaltung des
Gleichgewichts. Keine Zahl und kein Operand kann für sich alleine verändert werden, ohne daß es sich auf das Ganze
auswirkt.
Übertragen auf das Nichts und seine Ausdrucksform als Schöpfung:
Jedes Teil, jedes Staubkorn, wie unbedeutend es auch erscheinen mag, gehört zum Ganzen, hat Existenzberechtigung und
ist zum Gleichgewicht notwendig.
Null und Nichts
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