Was macht ein Seiltänzer auf dem Seil, der ein Bein nach links ausstreckt? Er macht mit seinem Körper, seinen Armen eine Ausgleichsbewegung nach rechts, damit er in Balance auf dem Seil bleibt. -- Das Prinzip des Ausgleichs: Wenn man sich in eine bestimmte Richtung bewegt, aus seiner Mitte entfernt, so braucht es eine Ausgleichsbewegung. Stimmen die Entfernung von sich und ihr Ausgleich überein, so bleibt man in Harmonie, in Balance. Auch Beziehungen zwischen Menschen können als eine solche Bewegung verstanden werden. Man wendet sich dem anderen zu, um ihn oder sie zu erleben. Wenn sich etwa Anton für Berta interessiert und mit ihr in Beziehung kommt, so verläßt er durch seine Hinwendung zu ihr zu einem gewissen Grad seinen eigenen Platz, seine eigene Mitte. Aber: Entsprechend der Ausgleichsbewegung des Seiltänzers gibt es für Anton eine bestimmte Seinsweise, eine bestimmte Verhaltensart, die ihm ermöglicht, mit Berta in Beziehung zu treten UND gleichzeitig in seiner Mitte zu bleiben. Diese Seinsart, diese Verhaltensweise ist für Anton ebenso natürlich wie es die Ausgleichsbewegung für den Seiltänzer ist. Und diese Seins- und Verhaltensart kann durch eine spezielle Anwendung der Combintechnik sichtbar gemacht werden. Ein Beispiel: Gegeben ist Schützeaszendent mit Geburtsherrscher Jupiter im 5. Haus. Haus 5 steht für das Erschaffen einer eigenen Welt, in der man selbstbestimmt König ist. Dies soll im Sinne des Schützen expansiv, dynamisch-flexibel, großzügig, Gegensätze integrierend etc. geschehen. Jupiter ist konjugiert mit Pluto: Die großzügige Gestaltung des eigenen Erlebnisraums (Haus 5) soll bestimmten Idealvorstellungen, bestimmten Konzepten und Leitbildern folgen. Weiterhin steht die Verbindung Jupiter-Pluto auch für die Ausweitung (Jupiter) von Macht und Einfluß (Pluto). Dieses Horoskop ist ein von mir sog. Ergänzungscombin, es ist das Ergebnis einer - nachfolgend erläuterten - bestimmten Anwendung der Combinmethode. -- Das Combinhoroskop zeigt den astrologischen Platz der Mitte zweier Menschen. Diese Mitte entsteht durch die Halbierung des räumlichen und zeitlichen Abstands ihrer Geburten. Im Horoskop, das auf diesem Punkt erstellt wird, zeigt sich das gemeinsames Erleben der Partner, ihre Beziehung. Von den ursprünglichen Radixen aus betrachtet, haben sich die beiden Partner im Combin allerdings aus ihrer Mitte entfernt. Die Mitte eines Menschen zeigt sich astrologisch natürlich in seinem Radix. Partner gehen - sinnbildlich wie auch tatsächlich – aufeinander zu. Und die Distanzhalbierung der Geburtsdaten des Combins ist offensichtlich ein astrologisch-mathematisches Pendant dieser Hinwendung der Partner zueinander. Nun ging es um die Ausgleichsbewegung der Partner, um in Beziehung treten zu können und GLEICHZEITIG in der eigenen Mitte zu bleiben, sich selbst treu zu bleiben. Das Combin ist der Platz der Mitte. Ein Mensch (Anton) ist in seinem Radix in seiner Mitte. Wenn Anton in Beziehung zu Berta tritt, verläßt er dadurch zu einem bestimmten Grad seine Mitte. Wie kann er seine Mitte wieder finden? Anders formuliert: Die Zuwendung der Partner zeigt sich astrologisch in der Distanzhalbierung, damit der Annäherung der Geburtsdaten. Wo zeigt sich demzufolge astrologisch die nötige Ausgleichsbewegung? Im umgekehrten Vorgang! Die gesuchte Ausgleichsbewegung zeigt sich in einem bestimmten imaginärem Horoskop. Dieses imaginäre Horoskop muß so beschaffen sein, daß es – zusammen mit Bertas Radix – im Combin die Geburtsdaten von Anton ergibt. Dieses imaginäre Horoskop zeigt exakt die Ausgleichsbewegung, die Anton braucht, um in der Beziehung mit Berta in seiner Mitte zu bleiben. Dieses imaginäre Horoskop nenne ich das Ergänzungscombin. Kurzes Rechenbeispiel. Nehmen wir an, Anton und Berta sind beide in Köln geboren, und zwar sogar am gleichen Tag. Anton genau um 10:00 und Berta genau um 14:00. Das „normale“ oder Grundcombin liegt dann natürlich auf 12:00. Nun kann man ein imaginäres Horoskop auf 6:00 erstellen. Macht man ein Combin zwischen diesem imaginärem Horoskop auf 6:00 Uhr und dem Radix von Berta (14:00), so ergibt sich Antons Radix (10:00). (Genauer formuliert, die Daten des Combins entsprechen exakt denen von Antons Radix). Wie kommt man auf 6:00? Man sucht den zeitlichen Abstand zwischen Antons und Bertas Geburt, was in diesem Fall 4 Stunden ergibt. Diesen Abstand subtrahiert man von der Geburtszeit des früher geborenen, damit älteren Partners, hier von Anton. 10:00 minus 4 Stunden ergibt 6:00. Entsprechend findet man das Ergänzungshoroskop des älteren Partners durch die Addition des zeitlichen Abstands. Folglich liegt Bertas Ergänzungscombin auf 18:00 (14:00 plus 4 Stunden). Also: Ergänzungscombin Anton: 6:00 Radix Anton: 10:00 (Grund-)Combin Anton mit Berta: 12:00 Radix Berta: 14:00 Ergänzungscombin Berta:18:00 Das gleiche Prinzip wendet man dann auf den räumlichen Abstand der Geburtsdaten an. Je nach zeitlicher und räumlicher Entfernung der Geburten wird die Rechnung dann natürlich komplexer. Das eingangs gebrachte Horoskop beispielsweise wurde auf den folgenden Geburtsdaten erstellt: 30. 9. 1869 um 12:00 GMT Östliche Länge 3°30 Min Nördliche Breite 46° 28 Min (Der näheste Ort zu diesen Koordinaten, den ich finden konnte, ist Dompierre sur Bresbe (Frankreich). Für die Erstellung der Grafik auf astro.com war es nötig, diesen Ort anzugeben, da astro.com keine von Orten losgelöste Koordinatenangaben akzeptiert. Dadurch ergeben sich geringfügige Veränderungen der Häuserspitzen, die das Gesamtbild aber nicht tangieren.) Verbindet man dieses Horoskop vom 30. 9. 1869 mit dem Vollzug der deutschen Einheit (3.10.1990 23:00 GMT, Berlin) zu einem Combin, so ergibt sich der 3. 4. 1930, 5:30 GMT, 49° 29 Min, 8° 26 Min. Dies entspricht den Geburtsdaten Helmut Kohls (Ludwigshafen), des damaligen deutschen Bundeskanzlers, auch „Kanzler der Einheit“ genannt. Dieses Ergänzungscombin zeigt also die Verhaltens- und Seinsart, die Helmut Kohl erlaubt, sich selbst treu zu bleiben, wenn er mit der deutschen Einheit zu tun hat, mit ihr in Beziehung tritt. -- Die Berechnung des Ergänzungscombins in der Praxis: Die Astrosoftware "Planetdance" von Jean Cremers kann Ergänzungscombine erstellen. www.jcremers.com/Home.html Ansonsten kann man sich mittels einer Astro-Software mit Combinoption durch Versuch und Irrtum den gesuchten Daten annähert. (Falls man keine Astrosoftware besitzt, kann man im Internet auf astro.com Combins kostenfrei erstellen, inclusive Downloadmöglichkeit der Grafik.) Das Ergänzungscombin (von z.B. Anton) ist immer dann richtig berechnet, wenn es im Combin mit dem anderen Partner (Berta) die Geburtsdaten des ersten Partners (Anton) ergibt. Zur Interpretation: Dieses Horoskop ist ein imaginäres. Das bedeutet, es zeigt nicht etwas an, was zwangsläufig schon vorhanden ist, sondern es zeigt eine Art ideales Verhalten. Dieses Verhalten ermöglicht dem betreffenden Menschen, in Beziehung zu treten, dabei gleichzeitig sich selbst treu zu bleiben. Dieses Verhalten ist dem jeweiligen Menschen sehr natürlich und sehr nahe. Stichwort „ideales Verhalten“: Es gibt ja sehr verschiedene Interessenschwerpunkte in der Astrologie, dementsprechend auch verschiedene Deutungswege. Meine Erfahrung nach baut das konstruktive Potential eines Horoskops (im "westlichen" tropischen Tierkreis) immer auf dem Aszendenten und dem zugehörigen Herrscher auf. Dabei beschreibt der Aszendent (plus Zubehör) eine Möglichkeit, ein Potential, nicht aber etwas automatisch Gegebenes. (Das schon Vorhandene wird z.B. eher in der Sonne sichtbar.) Insofern ist daß, was ich hier als „ideales Verhalten“ bezeichne, als Verwirklichung des Aszendenten zu verstehen, bzw. auf dieser Aszendentenverwirklichung aufbauend. Wobei zum Aszendenten unmittelbar der Geburtsherrscher gehört, und auch weitere Horoskopelemente (s. dazu auch den Artikel: „Neptun, grundlegender Wegweiser des Horoskops“ hier auf lang- astr.de). In der Praxis des Ergänzungscombins bedeutet dies, daß eine auf dem Aszendenten aufbauende Deutung noch mehr Sinn macht als bei „realen“ Horoskopen. Das Ergänzungscombin zeigt eine Idealform des Verhaltens, nicht eine automatische gegebene Situation. Im Ergänzungscombin wiederum ist, wie in jedem Horoskop, die Idealform, die konstruktive Entwicklungsmöglichkeit grundlegend im Aszendenten plus Zubehör beschrieben. Folglich die auf dem Aszendenten basierende Deutung der logischste Weg. Folgerichtig ergibt sich auch die Notwendigkeit idealisierter Deutung des Ergänzungscombins. Im Beispiel des Ergänzungscombins von Helmut Kohl zur dt. Einheit: Der Drang Kohls zur machtvollen Entfaltung (Geburtsherrscher Jupiter konjugiert mit Pluto) einer subjektiven Sichtweise und Gestaltungsart (Geburtsherrscher in 5, Neptun in 4) der Einheit war für ihn völlig natürlich und angemessen. Und dieser subjektive, machtvolle Gestaltungsdrang Kohls war vermutlich einer der vielen Bausteine, der die Puzzlearbeit der Einheit erst möglich machte. Ein zweites Beispiel idealisierter Deutung: Im Ergänzungscombin eines Mannes zu einer Freundin ergibt sich Aszendent Wassermann mit Uranus im 7. Haus in Konjunktion mit Pluto. Deutet man dies nicht idealisiert, sondern konventionell, so mag man an einen begegnungsinteressierten Menschen denken. Im Falle eines ungelöstem Uranus Pluto ist dieser mit Vorstellungen (Pluto) behaftet, die quer zur Wirklichkeit (Uranus) liegen, also mit Illusionen, Fehleinschätzungen bezüglich der Begegnung. Diese Illusionen können zu ent-täuschenden Begegnungen führen (was im Lauf der Zeit dann eine realistischere Sichtweise ergibt). Im Ergänzungscombin aber ist dieser Inhalt idealisiert zu deuten. Es zeigt eine Verhaltens- und Seinsart, die durch ihre Verwirklichung zum harmonischen Gleichgewicht sowohl des Horoskopeigners wie auch der Beziehung beiträgt. (Wobei Harmonie hier so zu verstehen ist, daß sich das Rechte zum Rechten fügt, was in bestimmten Fällen auch bedeuten kann, daß eine Trennung das Beste ist!) Dieser Mann hatte gegenüber dieser Freundin z.B. die Notwendigkeit, ihr klarzumachen, daß für ihn eine Freundschaft mit ihr sehr wohl, eine Liebesbeziehung aber nicht in Frage kam. Und dies war ein längeres Thema. Weiterhin lief es in Gesprächen relativ regelmäßig darauf hinaus, daß er zu manchen ihrer Ideen und Vorstellungen – von denen manche aus seiner Sicht etwas verschroben waren – deutlich seine Meinung kundtat. Man kann es so formulieren, daß er ihr in manchen Dingen zu einer realistischeren Sichtweise verhalf. Die Deutung ist also klar: Geburtsherrscher im 7. Haus: Gehe in die Begegnung! Auf der Basis des Wassermannacs, dabei Geburtsherrscher Uranus konjugiert mit Pluto: Hebe dabei Vorstellungsfixierungen auf! Usw. Hier eine Diskussion zum Ergänzungscombin auf astrologix.de mit Beispieldeutungen ("blind" durchgeführt, also ohne vorherige Information über die fraglichen Personen), dazu hier klicken. . -- Die Entdeckung des Combinhoroskops wies den Weg zu neuen astrologischen Sichtweisen. Die Berechnung eines Combins bezieht sich ja nicht mehr auf einzelne Elemente der Himmelsmechanik, also z.B. auf den Stand der Planeten. Vielmehr werden räumliche und zeitliche Abstände der Geburtsdaten von Partnern betrachtet. Damit geht das Combin stillschweigend von einer Gesamtregie der Himmelsbewegungen aus. In dieser Gesamtregie sind alle Planeten und alle sonstig astrologisch relevanten Elemente vollständig eingebunden. (S. dazu den Artikel hier auf Lang-astro.de: „Wer ist der Premierminister im Horoskop?“) Diese Gesamtregie der Sterne „arbeitet“ dabei offensichtlich in einer Art und Weise, daß sich auch bei der Anwendung von mathematischen Proportionen auf räumlich-zeitliche Abstände durchgängig stimmige Ergebnisse ergeben. Das Grundcombin teilt den Abstand zweier Partner im Verhältnis 1/2. Die von mir gefundenen Combinarten des Viertelcombins und des Drittelcombins teilen den Abstand entsprechend im Verhältnis 1/4 und im Verhältnis 1/3. Das ebenfalls von mir gefundene Gruppencombin teilt die summierten Geburtsdaten der Teilnehmer durch die Anzahl der Teilnehmer. Das Ergänzungscombin teilt den Abstand nicht, sondern fügt den Abstand der Entfernung zum Partner hinzu, was einer Verwendung von 2/1 entspricht. (Ich bin überzeugt davon, daß auch weitere proportionale Anwendungen stimmige Aspekte von Beziehungen abbilden, ich denke da z.B. an den goldenen Schnitt.) -- Ausblick: Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten des Ergänzungscombins kann derzeit nur erahnt werden. Eine der für mich interessantesten Möglichkeiten möchte ich hier kurz umreissen, nämlich die Anwendung auf vorgeburtliche Konstellationen. Jede vorgeburtliche Konstellation, also z.B. eine Konjunktion zweier Planeten, zeigt eine prinzipielle Situation öffentlich-gesellschaftlicher Inhalte an, in die man hineingeboren wird. Bekannt und verbreitet ist z.B. die Nutzung des vorgeburtlichen Neumonds als Indikator für gesellschaftliche Belange, mit denen der betreffende Mensch zu tun hat. Oder der vorgeburtliche Überlauf der Sonne über 0° Widder. Döbereiner bezeichnet dies als Generationsthema, also die Situation eines ganzen Jahrgangs kennzeichnend. Diese jeweilige generelle Zeitschwingung ist für den Geborenen prägend, ähnlich wie die Situation im Elternhaus prägend ist. Diese jeweilige Prägungstruktur wird wohl prinzipiell im Leben erhalten bleiben, die Frage ist nur, ob man sie konstruktiv nutzen kann oder nicht. - Angenommen, Anton hat in seinem Radix ein Saturn - Merkur Quadrat. Hat er diese Konstellation noch in ungelöster Form, so weist dies auf eine Neigung zu übergenauem Intellekt, auf Unterordnung von Intuition und Empfindung unter die Vernunft, was zu frustrierenden Handlungsresultaten führen kann. Combine nun zeigen das Gemeinsame von ansonsten unabhängigen Partnern. Erstellt man also ein Combin zwischen Antons Radix und dem Exaktheitspunkt der letzten vorgeburtlichen Satun - Merkur Konjunktion, so zeigt sich das Gemeinsame von Anton und der Saturn – Merkur Energie. Es zeigt sich damit die Ausprägung und Auswirkung von Saturn – Merkur in Antons Leben, und zwar in einem eigenen Horoskopbild. Das Saturn – Merkur Quadrat Antons kann sozusagen unter dem Mikroskop betrachtet werden. Diese Möglichkeit zur detaillierten Betrachtung einzelner Aspekte ist ja schon einmal sehr praktisch. Interessanter noch ist für mich allerdings das entsprechende Ergänzungscombin: Zu diesem ersten Combin (zwischen Antons Radix und der vorgeburtlichen Saturn – Merkur Konjunktion) erstelle man das Ergänzungscombin. Dieses zeigt an, wie Anton diese Saturn – Merkur Energie ins Gleichgewicht bringen kann, sie harmonisieren kann. Es zeigt, mit welcher Seins – und Verhaltensart aus der möglichen Problemquelle Saturn – Merkur Quadrat ein hilfreicher Aspekt seines Lebens werden kann. -- Das Spezielle des Ergänzungscombins ist u.a., daß es ausschließlich lösungsorieniert ist. Es zeigt nicht etwas, was automatisch schon vorhanden ist. Es konzentriert sich ausschließlich auf das Finden der individuellen Mitte, damit auf Lösungen. Es zeigt die Schöpfung als ein Ganzes, in seiner Basis letztendlich Ungeteiltes, das sich in all seinen Teilen selbst kommentiert, dabei all seinen Teilen die Möglichkeit sinnvoller Entfaltung und Vollendung gewährt. Ich habe die Hoffnung, daß mit dem Ergänzungscombin die Tür zu einer lösungsorientierten Astrologie ein Stück weit offener geworden ist. Ich bin dankbar, daß ich diese Combinart finden durfte. Allen Anwendern wünsche ich hilfreiche Einsichten, und dem „Lösungscombin“, wie ich es auch manchmal nenne, einen guten Start. Anmerkungen I) Eigentlich müßte man das Combinhorokop ja nach seinem Entdecker Davison das Davison Beziehungshoroskop nennen, der es 1955 schon publiziert hat. Da sich im deutschen Sprachraum aber die Bezeichnung Combin nach seinem Wiederentdecker Schiffmann eingebürgert hat, verwende ich aber weiterhin diese Bezeichnung. Zitat zur Combingeschichte aus „Das Combinbuch“ von Maria Luise Mathis, mitgeteilt von Thomas Jürgen Klamm, dem Leiter und Gründer von astrologix.de: „In seinem Buch "The Technique of Prediction", erschienen 1955 in England, Essex, L.N. Fowler & Co, Ltd., schrieb bereits Ronald Davison über diese Methode. Dieses Buch wurde 1983 unter dem Namen "Synastry" wiederaufgelegt. Davon unabhängig hatte Heinrich (sic!) Schiffmann im September 1972 die Idee, durch die Halbierung der Summe der Geburtszeiten und der Geburtsorte zweier Personen ein organisches Horoskop zu bilden.“ II) Stichwort „ideales Verhalten“: Es gibt ja sehr verschiedene Interessenschwerpunkte in der Astrologie, dementsprechend auch verschiedene Deutungswege. Einer der Grundausrichtungen der Astrologie ist natürlich die Wahrnehmung des Vorhandenen, das Erfassen der „Fakten“ (einer Situation, eines Menschen etc.), was dann auch die Möglichkeit von Prognosen beinhaltet. Diese reine Wahrnehmung der „objektiven Fakten“ hat mich nie besonders interessiert. Meine Interesse ist vielmehr, das konstruktive Potential eines Horoskops finden und formulieren zu können. Die Verwirklichung dieses konstruktiven Potentials (das immer vorhanden ist) harmonisiert im Laufe der Zeit die „objektiv gegebenen Fakten“ des Horoskops. Womit nicht einer astrologischen Schönfärberei das Wort geredet sein soll. Schmerz, Verzichtspositionen, Niederlagen usw. sind manchmal ein Teil des Lebens. Aber die Möglichkeit zu sinnvollem Leben mit Wachstum in Richtung Vollendung ist im Ausdrucksdrang der Schöpfung angelegt, und muß deshalb auch astrologisch sichtbar sein. Die reine Wahrnehmung der „objektiven Fakten“ eines Horoskops („da ist dieses oder jenes Quadrat, welches dieses und jenes Problem ergibt“) ist mit der Grundversuchung der Astrologie verbunden: Der Verneinung des freien Willens und der Schöpferkraft des Menschen. Ein Mensch mit unreiner Haut kann Makeup benutzen (also auf der Ebene des Problems mit dem Problem umgehen), oder seine Ernährung umstellen (was schon eine tiefere Ebene des Hautproblems anspricht) oder seine Leben so ändern, daß er mehr Sinn und Freude erfährt, wodurch z.B. seine Leber oder Niere etc. besser funktioniert, wodurch die Nahrung besser verdaut wird, wodurch seine Haut besser wird. Glückliche Kühe geben glückliche Milch. Und Freude und Sinn erschaffen Schicksal. Nun beruht ja auch der Versuch der astrologischen Wahrnehmung der „objektiven Fakten“ auf der guten Absicht, mit diesen Fakten dann geschickt und lebensfördernd umzugehen. Kommt also z.B eine erfahrungsgemäß schwierige Konstellation auf jemand zu, wird z.B. geraten, vorsichtig zu sein usw. Ein solcher Rat kann natürlich sinnvoll sein, ebenso wie Makeup bei unreiner Haut hilfreich sein kann. Möglicherweise gibt es aber auch eine bestimmte Seins- und Handlungsart, die grundlegend diese Konstellation in eine segenbringende Quelle transformiert. III) Wie kann es möglich sein, daß die Anwendung mathematischer Proportionen auf räumlich - zeitliche Abstände astrologisch sinnvolle Ergebnisse ergibt? Ein paar Gedanken dazu: Schneidet man in ein stark gefaltetes Stück Papier einen Zacken hinein, so zeigt sich dieser Zacken im entfalteten Papier an unterschiedlichsten Stellen. Kennt man die ursprüngliche Faltung des Papiers nicht, mag man sich fragen, wie der offensichtliche Zusammenhang dieser verschiedenen Stellen des Papiers erzeugt werden konnte. Vergleichbar dem stark gefalteten Papier liegt die Idee eines einzigen Urgrunds oder Urpunkts nahe, aus dem die Vielfalt der Schöpfung hervorgeht. Dieser Punkt ist ein-fach, er ist ein-fach da. Es gibt in der modernen Physik entsprechende und im Übrigen auch anerkannte Denkmodelle (die bekannterweise ja auch starke Verwandtschaft mit östlichen Mystiken, insbesondere auch mit vedischen Sichtweisen aufweisen.) Man denke etwa an die sog. Superstringtheorien, in denen die Schöpfung mit einer Saite z.B. einer Gitarre verglichen wird. Diese Saite weist gleichzeitig viele verschiedene Schwingungen auf, vibriert in vielfältigster Weise. Diese Schwingungsvielfalt ergibt die sichtbare Vielfalt der Schöpfung. Trotzdem existiert nur eine einzige Saite. Und natürlich durchdringen sich alle Schwingungen auf der Saite, d. h. kein einziges Element der Schöpfung kann ausschließlich für sich selbst betrachtet werden. Oder man denke an bestimmte physikalische Sichtweisen, nach denen Elektronen und auch alle anderen Bausteinen des Atoms prinzipiell die ganze Schöpfung vollständig durchdringen. Der Punkt, an dem sie aktuell tatsächlich erscheinen, ist einfach nur ihre verdichtetste Stelle. (Was u. a. bedeuten, daß ein unendlicher Informationsaustausch zwischen allen Teilen der Schöpfung besteht. Jedes Elektron „weiss“ alles.) Zurück zu der Idee des Urpunktes, des „ersten unbewegten Bewegers“, wie es Plato formulierte. Wenn nur dieses Eine da ist (es gäbe ja nichts anderes außer ihm), und wenn dieses Eine ein- fach ist, dann hat dieses Eine natürlich vollständig mit sich selbst zu tun. Dies gilt auch dann, wenn sich dieses Eine in die Vielfalt der Schöpfung ausdifferenziert. (Der Körper eines Menschen entsteht z.B. aus einer einzigen Zelle. Diese Zelle differenziert sich in Vielheit aus. Trotz des Wachstums, der Ausdifferenzierung der einen Zelle bleibt aber die zugrundliegende "nur - Eins - seiende" Einheit des Körpers erhalten. Dies merkt man z.B. dann, wenn man sich irgendwo sticht: Es weiss sofort der ganze Körper.) Die grundsätzliche Eigenschaft der Einheit wird also beibehalten. Dieser Urpunkt hat auch in seiner Erscheinungsform als Vielfalt vollständig mit sich selbst zu tun. Dies hieße konkret, es gibt nichts wirklich Getrenntes, alleine für sich Existierendes in der Schöpfung. Es gäbe kein einziges Teil der Schöpfung, das nicht in irgendeiner Art und Weise mit allen anderen Teilen der Schöpfung verbunden ist. Insofern könnte man die Schöpfung mit einer Spiegelkommode mit beweglichen Seitenflügeln vergleichen. Dieser Spiegel läßt durch vielfältige Spiegelung in sich selbst Vielfalt Erscheinung werden. Im Grunde wäre aber nur eines da, der Spiegel. Akzeptiert man solche Sichtweisen, dann kann jeder Teil der Schöpfung als ein bestimmter Blickwinkel auf die Vollständigkeit des Seins verstanden werden. Jeder Aspekt der Schöpfung kommentiert jeden anderen. Die Astrologie nun bildet manche dieser unendlichen Querverbindungen der Schöpfung ab. Die Astrologie ist ein Blick in eine Seite des Spiegels (die Himmelsbewegungen), durch die die andere Seite des Spiegels (bestimmte Aspekte menschlichen Lebens) sichtbar wird. Die Combinastrologie wiederum nutzt diese unendliche Spiegelung des Einen in sich selbst auf besonders eleganter Weise. Sie sieht die jeweiligen Himmelskonstellationen als das, was sie wirklich sind: Ausführungsorgane, Anzeigeinstrumente der Zeitqualität an sich. Diese Zeitqualität lenkt unsichtbar aus der Transzendenz heraus intelligent den Tanz der Sterne. Denn nicht die Summe der „Einflüsse“ der Sterne ergibt zufällig ein bestimmtes Gesamtbild der Zeitqualität, genausowenig wie sich viele menschliche Zellen im Mutterleib zufällig zu einem Baby vereinen.  Offenschtlich führt eine ungeteilte Zeitqualität, ein ungeteilter Wille Regie über die Himmelsbewegungen und ihr Zusammenspiel, teilt sich über die Details der Sterne mit, formt diese Details aus sich heraus. Diese eine ungeteilte Zeitqualität an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit ist, wenn auch abstrakt und kodiert, wenn auch nicht direkt sinnlich erfahrbar, so doch vollständig vorhanden und bestimmbar: Nämlich eben in der jeweiligen Zeit- und Ortsangabe. Und diese (in Ort und Zeit der Geburt kodierte) Gesamtheit der Zeitqualität kann durch bestimmte Blickwinkel in den Spiegel, nämlich durch Betrachtung von proportionalen Abständen zu anderen "Punkten des Spiegels" (also zu anderen Zeitqualitäten an anderen Orten und Zeiten) systematisch in Beziehung gesetzt werden. Erst nach der Findung der „Geburtsdaten“ erfolgt dann die Decodierung der neu gefundenen, wiederum ungeteilten Zeitqualität: Das Erstellen des Horoskopbilds des Combins. -- Viele der hier aufgeführten Gedanken sind auf dem Boden vedischer Sichtweisen gewachsen, wie ich sie durch Maharishi Mahesh Yogi kennengelernt habe (s. z.B. meine mathematische Allegorie " Null und Nichts"). Es gibt in der Tat frappierende Übereinstimmungen zwischen moderner Physik und vedischen Sichtweisen. Werner Lang, Februar 2004  

Weiterentwicklung der Combinastrologie:
Das Ergänzungscombin

Fachartikel: Combinastrologie
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